Christliches Menschenbild

SPORTUNION Österreich – ein Dachverband mit Zukunft


1. Vorbemerkungen

Beim Bundestag der SPORTUNION in Niederöblarn wurden am 13. Oktober 2002 die neuen Satzungen beschlossen. Sie läuten ein neues Kapitel in der Geschichte der SPORTUNION ein. Läuten sie es ein?

Nur dann, wenn es gelingt, auch ein geistiges Profil zu haben und dies einer dachverbands-skeptischen Öffentlichkeit plausibel aufzuweisen. Immer wieder hört man plakativ-provokante Anfragen und Behauptungen: „Was tun die Dachverbände? Sie verteilen öffentliches Geld an ihre Vereine. Dafür würde ein einziges nationales Sportkomitee genügen.”

Gegen Vorurteile anzukämpfen ist immer schwer, aber mit beweisbaren Tatsachen und einer an einem klaren Profil orientierten Argumentation kann man leichter bestehen.

Die SPORTUNION hat sich zu einem großen, modernen, professionell geführten und organisierten Sportverband entwickelt, der erfolgreich Ideen, Angebote und Aktionen, v. a. im Breiten- und Freizeitsportbereich, über zeitgemäß geführte Vereine, umsetzt. Die neuen Satzungen zeigen eine effektive Führungs- und Verbandsstruktur.

Allerdings ist jede Reform nur dann ganz erfolgreich, wenn sie nicht nur die äußeren, sondern auch die inneren Aspekte betrifft. Wie steht es damit bei der SPORTUNION?

Diesbezüglichen Fragen einer inneren Reform, Neupositionierung, Profilierung, um unseren Dachverband weiterhin erfolgreich im Dienste an vielen, v.a. jungen Menschen, in eine gute Zukunft zu führen, stellen sich die folgenden Überlegungen und Anregungen, und sind eine Einladung, die formalen Grundsätze („Zwecke des Verbandes”) zu konkretisieren.

Es ist richtig, von den (neuen) Vereinen den Namen „SPORTUNION” im Vereinsnamen zu verlangen. Als reine Äußerlichkeit, um finanziell dafür zu belohnen, ist dies zu wenig. Eine Identifizierung mit den Werten der SPORTUNION ist unabdingbar, soll die Frage nicht immer wieder neu auftauchen: Wofür Sportdachverbände?

Ein Mensch oder Verband mit starkem Profil kann viele Öffnungen wagen, Menschen und Verbände mit schwachem Profil lassen sich leicht verunsichern und versickern im namenlosen Niemandsland, weil sie geistig nur mehr die Kraft der Anpassung an den Zeitgeist besitzen.

Als erstes versucht der Verfasser, den Namen „Union” in seiner Tiefe auszuloten. Die Vorfahren haben sich sicher einiges gedacht bei der „Taufe” der ehemals christlichen Sportbewegung.

Die weiteren Anregungen und Fragen mögen eine Hilfe und ein Anstoß sein, die „Erreichung des Verbandszweckes” durch eine etwas konkretere Auflistung der angesprochenen ethischen und geistigen Werte des Christentums zu unterstützen.

2. Union – ein Name mit Programm

Die frühere Turn- und Sport-UNION ist zur SPORTUNION mutiert. Vielleicht kann uns die Worterklärung, die etymologische Bedeutung des Wortes „Union”, an die Wurzeln und Gründungsideen zurückführen.

Das Wort „Union” taucht in der deutschen Sprache nach dem 16. Jh. auf. Es bedeutet: Bund, Vereinigung, Zusammenschluss und ist entlehnt aus dem kirchenlateinischen Wort „unio”: Einheit, Vereinigung, Gemeinschaft. Zusammenhängend damit das lat. Wort „unire”: vereinigen, und „unus”: eins.
Im nicht mehr klassischen Latein bedeutete „unio”: die Perle, die Zwiebel, im Sinn von: rund, abgeschlossen

Ethik im Sport

„Wir bewegen Menschen ... Warum? Wohin?”


„Bewegung und Sport” ist die neue Bezeichnung des Unterrichtsgegenstandes „Leibesübungen”. „Sport” als populäres „Allerweltswort” (Diem) steht heute für Lebensgefühl und Unterhaltung. „Bewegung” wiederum spricht die gesundheitliche Seite der Menschen an.

„Leibeserziehung” war sicher der anspruchsvollere, programmatischere Begriff. Aber wer will heute noch viel an Seele und Geist im Menschen erinnert werden, dazu noch an Erziehung und Enthaltsamkeit? Wellness, Action, Event, das sind die neuen Schlagworte.

Bewegt wird der Mensch freilich als Person mit Geist, Seele und Leib, der ganze Mensch.
Durch seine Selbstbestimmung in Freiheit motiviert sich der Mensch mit all seinen Kräften und Vermögen, auch beim sportlichen Wettkampf oder bei der Gesunderhaltung des Leibes durch Bewegung.

Woher komme ich, wohin gehe ich, was ist mein Lebensplan, was soll aus mir werden, das sind die uralten und immer wieder neuen Menschheitsfragen...

Dazu bewegen wir Menschen und beten,
„dass eine gesunde Seele sei in einem gesunden Leib.”

Fairness

Fairness


 

Fairness:
Sport: ehrliches und anständiges Verhalten in einem sportlichen Wettkampf

Fairplay: ehrliches, anständiges und gerechtes Spiel
Fairplay-Gedanke: den Gegner als Partner achten

Fair:
Sport: kameradschaftlich; den Spielregeln entsprechend, sie beachtend

 Goldene Regel des Sports
Die goldene Regel des Sports - Fairness bzw. Fairplay - lässt sich auch schon aus der Bibel herauslesen: „Tu niemandem etwas, das auch dir nicht gefällt!” oder „ Was ihr von den anderen erwartet, das tut ebenso auch ihnen!”

Diese goldene Regel ist die Seele allen Sporttreibens rund um die Welt und längst auch in anderen Lebensbereichen zur moralischen Leitlinie geworden. Sport und Spiel bieten unter anderem die Chance einen friedvollen Lebensstil aufzubauen und ein Menschenbild zu formen, das von allen Religionen und Kulturen getragen ist.

Gerade junge Menschen brauchen die unmittelbar körperliche Erfahrungen, die Grenzen ausloten, die Erfolg und Anerkennung bringen und die eigene Identität finden lassen. Ziel ist die Entwicklung einer selbständigen Persönlichkeit, die körperliche, geistige und sittliche Bildung des Menschen. Die mit dem Sport verbundenen Werte wie Fitness, Fairness, Einsatzbereitschaft und Teamgeist spielen dabei eine wichtige Rolle.

Kommunikation und Geselligkeit

Teamgeist

Teamgeist

 

Teamgeist oder Mannschaftsgeist ist eine positive soziale Eigenschaft einer Gruppe von Menschen oder einer Mannschaft. Das Team steht zusammen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.

Nicht das ICH hat Priorität, sondern das WIR. Nicht der Erfolg des Einzelnen, sondern das Wohl der ganzen Mannschaft, in der jeder seinen Platz hat zählt.

Teamgeist bedeutet, Identifikation mit den Teamzielen, denn dies führt zu hoher Motivation und Leistungsbereitschaft aller Mitglieder.

Die Definition der Ziele über Werte lassen Teamziele zu persönlichen Zielen werden.

Alle im Team müssen sich mit den Gruppenzielen identifizieren können.

Wie äußert sich Teamgeist?

• Persönliche Ziele dem gemeinsamen Ziel unterordnen
• Individualität respektieren und stärken
• Feedback geben
• Akzeptieren des anderen (Mitspieler) mit Stärken und Schwächen

Es gehört zu den vorrangigen Zielen der UNION, die Teamfähigkeit im Sport besonders zu fördern.

„Wir sind geboren, um gemeinsam zu leben.
Und unsere Gemeinschaft ähnelt einem Gewölbe,
in dem die Steine einander am Fallen hindern.”

(Seneca)

Toleranz

Toleranz


 

Toleranz beschreibt die Fähigkeit, eine Form, oder – bis zur jeweiligen Toleranzschwelle – viele Formen des Andersseins oder Andershandelns, insbesondere Herkunft, Religion, Neigungen, Moral oder Überzeugungen, zu akzeptieren.

Botschafter für Sport, Toleranz und Fair Play:
Im Zuge eines Round Table in Amsterdam über Sport, Toleranz und Fair Play im April 1996 verpflichteten sich die anwesenden Repräsentanten der europäischen Staaten gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Intoleranz im Sport vorzugehen. In jedem Land dient ein „Botschafter für Toleranz und Fair Play” als Leitfigur bei der Umsetzung der Beschlüsse von Amsterdam und repräsentiert die Werte von Toleranz und Fair Play. Vor allem bei Jungendlichen wirbt der Botschafter für Toleranz und Fair Play im Sport.

Nach Toni Innauer, Alois Stadlober und Franz Wohlfahrt ist seit September 2004 der ehemalige Top-Schiläufer Thomas Sykora österreichischer Botschafter für Sport, Toleranz und Fair Play.

„Toleranz und Fair Play sind Werte, die nicht nur im Sport gelten sollten, die allerdings gerade über den Sport sehr gut und glaubwürdig kommunizieren können. Diesen Bonus sollten wir, vor allem gegenüber unseren Kindern und Jugendlichen nützen, um sie zu tolerantem, ehrlichem und fairem Verhalten zu erziehen, sowie den Gedanken des "Miteinanders" zu vermitteln.”
(Mag. Karl Schweitzer, Staatssekretär für Sport a.D.)

Weiters gilt es, Multiplikatoren im Umfeld der Athleten ( Funktionäre, Trainer, Schiedsrichter und Journalisten) zu informieren und für die gemeinsame Umsetzung zu gewinnen.

Die UNION steht auf dem gesicherten soliden Fundament eines christlichen Menschenbildes und definiert die Toleranz über dieses Menschenbild.

Wertevermittlung und Persönlichkeitsbildung

Wertevermittlung im Sport

Wertevermittlung im Sport kann nur durch Vorbildwirkung und persönliches Vorleben entsprechend vertreten und glaubhaft gemacht werden.

Zu den Grundsätzlichen Werten würden im Sinne des Christentums zählen:

  • Hilfsbereitschaft
  • Nächstenliebe
  • Achtung vor dem Leben (auch dem Ungeborenen)
  • Ehrlichkeit
  • Selbstlosigkeit
  • Hingabe
  • Aber auch im Bereich der Konfliktaustragung Dialog und Verzeihen.

Diese Bereiche zählen zu den ethischen Werten, untrennbar auch mit den geistigen Werten, die miteinander verbunden sind.

Unter diesen Bereichen wären die Sonn-und Feiertagskultur, die Gestaltung von Festen und Feiern, die Familie und Gemeinschaft, sowie die Ehrfurcht vor der Schöpfung und allen Geschöpfen auf der Erde auch im tierischen Bereich.

Aber auch die Verbreitung von Freude und Optimismus gehören dazu.

Der Vermittlung kann nicht isoliert gesehen werden, sondern muss nahtlos in die tägliche Arbeit einfließen.

 


Sport als Persönlichkeitsbildung


Persönlichkeit ist die Gesamtheit aller Eigenschaften einer Person, die für ihr Erleben und Verhalten grundlegend sind und sie dadurch einzigartig machen
Die Entwicklung der Persönlichkeit erfolgt über die gesamte Lebenszeit hinweg in aktiver Auseinandersetzung mit der Umwelt.
Bewegung und Sport sind wesentliche Teile der Persönlichkeitsbildung. Durch Sport können der Jugend Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Leistungsfähigkeit und Rücksichtnahme auf den Partner vermittelt werden.

Viele Jugendliche erlernen angemessene Verhaltensweisen heute nur noch unzureichend im Elternhaus, weil die Familien als sozialisierende Gruppen oft nicht mehr funktionieren oder nicht mehr existieren oder auch einfach diese Aufgabe gar nicht mehr wahrnehmen wollen. Andere Gruppierungen, z. B. Vereine, in denen Jugendliche sich bewegen, übernehmen zunehmend diese Funktion.

Sportunterricht bietet Bedingungen, unter denen ganz gezielt angemessenes Verhalten gefordert und eingeübt werden kann wie z. B.

  • Meistern von Konfliktsituationen

  • Umgang mit und Integration von „Außenseitern”

  • Selbstbewusstsein entwickeln, sich auf Neues und Ungewohntes einlassen, notfalls sich auch „blamieren” können

  • Umgang mit Freude, Ärger, Wut und Aggression

  • Zuverlässigkeit und Vertrauen zeigen

  • Fairness ohne Vorleistung üben

  • Teamfähigkeit um der Sache willen, nicht um andere auszugrenzen

  • Es muss unser Ziel sein, Aktivitäten in Vereinen, die der Persönlichkeitsbildung dienen, öffentlich zu machen, zu motivieren und weiter auszubauen.

Die Sportunion wird zur Bühne der Persönlichkeitsbildung!

Ziel des Lebens ist Selbstentwicklung.
Das eigene Wesen völlig zur Entfaltung
zu bringen,
das ist unsere Bestimmung.

von Oscar Wilde

Wer sich selbst kennt, kann sehr bald
alle anderen Menschen kennenlernen;
es ist alles Zurückstrahlung.
von
Georg Christoph Lichtenberg

Die Geburt bringt nur das Sein zur Welt;
die Person wird im Leben erschaffen.
von Théodore Jouffroy

Es geht nicht darum, der Erste zu sein,
sondern der Einzige seiner Art.
von Jules Renard

 

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